1. Mainzer Minigolf-Club e.V. 1964

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EC in Schriesheim: Drama mit goldenem Happy End!


(05.10.2014) Am Schlusstag des Europacups spitzte sich die Situation im Damenklassement immer weiter zu, um im wohl spannendsten Finale aller bisherigen Europacups zu münden. In den ersten beiden Durchgängen tat sich zunächst nicht viel, die beiden führenden Teams des MGC Mainz und aus Brno (Tschechien) neutralisierten sich gegenseitig, so dass es beim Abstand von zwei Schlägen blieb. Göttingen konnte derweil seinen Rückstand auf Brno vor der Schlussrunde auf ebenfalls zwei Zähler verkleinern.

Im Finale drehten die Niedersachsen dann noch einmal mächtig auf und schafften mit 58 Schlägen (19-20-19) eine neue Turnierbestleistung bei den Damen. Doch das sollte nicht reichen, da Brno mit 59 Schlägen mitzog und einen einzigen Schlag Vorsprung ins Ziel brachte. Und der Titelverteidiger? Die Mainzer Damen spielten eine abermals ausgeglichene Runde (20-20-21), mussten damit aber zulassen, dass der tschechische Meister den Rückstand egalisierte. Somit musste ein „sudden death“ über den Europacupsieg entscheiden.

EC2014 medaillen

Beide Teams gingen noch einmal in die Runde, der erste Schlagzahlunterschied musste den Ausschlag für Gold oder Silber ergeben. An Bahn eins – den „Pyramiden“ – gelang beiden Startspielerinnen, Anne Bollrich für Mainz und Simona Handlová für Brno, das erwartete Ass. Dann lief der Ball der Tschechin Katerina Tietzová, im letzten Durchgang noch mit 18 Assen zur perfekten Runde, um Millimeter am Loch vorbei, Nicole Gundert-Greiffendorf konterte mit einem weiteren Ass. Zwar gelang dies auch der dritten Spielerin des MGC Brno, Jana Nakládalová, doch nun hatte die Ü45-Europameisterin Alice Kobisch alle Trümpfe in der Hand: Ein drittes Ass am ersten Extraloch würde den erneuten EC-Sieg sichern. Und Alice behielt die Nerven, versenkte den Ball sicher mit dem ersten Schlag. Der Rest war Jubel des MGC-Quartetts, zu dem auch Ersatzspielerin Kathrin Neumann gehörte.

Mit dem aus Mainzer Sicht einzigen 18er-Durchgang spielte die Matchplay-Europameisterin von 2012, Anne Bollrich das zweitbeste Einzelresultat (182 Schläge, Rundenschnitt 20,2). Neun Schläge mehr benötigte Alice Kobisch (191, Rundenschnitt 21,2). Kathrin Neumann und Nicole Gundert-Greiffendorf sammelten jeweils 195 Schläge (21,7). Beste Dame war die für den MC Olten (Schweiz) gestartete Ex-Weltmeisterin Stefanie Blendermann, die in der kommenden Saison wieder, wie schon von 2006 bis 2011, das Trikot des 1. MGC Mainz tragen wird.

Im Männerklassement ging der Sieg zum fünften Mal in Serie an den schwedischen Vertreter Uppsala, der mit einem Rundenschnitt von 19,7 Schlägen dem deutschen Meister Hardenberg abermals keine Chance ließ. Der Schwede Anders Olsson spielte dabei am Schlusstag dreimal die perfekte 18er-Runde – Weltrekord!

Noch ein kleiner Rückblick auf den EC 2005 in Bergheim, bei dem die bislang besten Eternit-Resultate überhaupt gespielt wurden: Die dortigen Bestmarken bei den Damen bleiben bestehen, damals musste Uppsala trotz zweier 55er-Teamrunden die Überlegenheit des BGC Neutraubling anerkennen. Von der Dramaturgie her aber setzt Schriesheim neue Maßstäbe, lagen in Bergheim zwischen Rang eins und drei immerhin 30 Schläge, so war es diesmal nur einer. Bei den Männern holte 2005 Hardenberg den Cup vor Uppsala, Sieger und Zweiter wiesen exakt dieselbe Schlagzahl wie beim Schriesheimer EC auf. Das Ergebnis des damaligen Dritten Wien hätte allerdings in Schriesheim nur zu Rang fünf gereicht. Und der Cut bei den Männerteams lag diesmal um 17 Schläge niedriger…

EC2014 matchball

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