1. Mainzer Minigolf-Club e.V. 1964

Silvio Krauss krönt seine Saison – vorläufig?

Silvio Krauss kann bereits jetzt auf eine ereignisreiche und äußerst erfolgreiche Saison zurückblicken: Zweiter Platz im Team und im Einzel für den Mainzer beim Jugend-Nationencup in Cheb (Tschechien), Siebter im Strokeplay bei der DM der Allgemeinen Klasse, Viertelfinale im Matchplay, am Freitag dann der dritte Titelgewinn in Folge für das MGC-Jugendteam nach den Erfolgen in Weinheim und Neheim-Hüsten jetzt in Hannover. Doch damit nicht genug: Am Finaltag gab es ja noch Einzelmedaillen zu gewinnen. Schon an den Teamspieltagen zeigte Silvios Formkurve nach oben, nach 109 Schlägen zum Auftakt steigerte sich der Schlussspieler des MGC-Teams am zweiten Tag auf 100 Schläge, jeweils aus vier Durchgängen. Damit hatte er sich eine perfekte Ausgangsbasis für den Finaltag geschaffen, denn das schlaggleich führende Trio Severin Blümer (Wesel), Tom van Diejen (Bensheim) und Clemens Schreiber (Leipzig) lag nach acht Runden nur einen Schlag vor dem Mainzer. Und auch Teamkamerad Ole Biegler, nur einen weiteren Zähler zurück, hatte noch beste Medaillenchancen.

Für Ole BIegler lief der Schlusstag ordentlich, doch da auch die Konkurrenten gute Ergebnisse lieferten, konnte er seine Platzierung nicht mehr verbessern. Rang fünf ist natürlich trotzdem sehr zufriedenstellend, nach Platz vier im Vorjahr erneut eine tolle Leistung des Bundesligaspielers. Silvio Krauss schaffte in den letzten vier Runden nochmals eine deutliche Steigerung. Mit einer 20 auf Eternit schaffte er den Gleichstand mit Tom van Diejen und zog an Schreiber vorbei. Severin Blümer verabschiedete sich mit einer 26 aus der Spitzengruppe. Die beiden folgenden Runden (26 auf Beton, 22 auf Eternit) ergaben im Zweikampf mit van Diejen keine Änderung, so dass beide schlaggleich in die letzte Betonrunde gingen. Drei Schläge dahinter lauerte Schreiber. Auf den letzten 18 Bahnen war also alles drin – doch einmal mehr sträubte sich der Mainzer gegen zuviel Spannung und startete direkt mit vier Assen in die Runde. Nach zwölf Bahnen, also zwei Dritteln des Durchgangs, hatte sich Krauss um drei Schläge von van Diejen abgesetzt, der seinerseits nur noch einen vor Schreiber lag. An der Reihenfolge änderte sich auf den letzten sechs Bahnen nichts mehr, mit vier weiteren Assen vergrößerte Silvio Krauss seinen Vorsprung auf schließlich fünf Schläge. Deutscher Meister bei den Junioren – nach zuvor zwei Einzeltiteln bei den Schülern ein perfekter Einstand in der U19-Kategorie. Ganz nebenbei absolvierte der Mainzer die letzte Betonrunde mit 23 Schlägen und stellte damit einen neuen Platzrekord auf.

Für Silvios Schwester Selina lief der Finaltag ähnlich den Vorrundenspieltagen. Schwächen auf den letzten Bahnen, insbesondere auf der Betonanlage, verdarben der Mainzerin letztlich eine Treppchen-Platzierung, mit vier Schlägen Rückstand auf Bronze belegte sie am Ende einen dennoch erfreulichen fünften Rang. Immerhin erspielte sie das beste Gesamtergebnis auf der Eternitanlage, lag am Ende auch einen Schlag vor Sarah Gefreyer (Bremen), die die Systemwertung Eternit, für die nur die Vorrundenergebnisse zählen, nach Stechen gegen Selina gewonnen hatte.

Um die im Titel gestellte Frage zu beantworten: Nach der Siegerehrung gab Jugendbundestrainer Philipp Lewin (Neheim) die Nationalteams bekannt, die im August erneut nach Cheb reisen werden und um die Titel bei der Jugendweltmeisterschaft spielen werden. Für das Juniorinnenteam nominiert Lewin neben der neuen deutschen Meisterin Michaela Krane (Wolfsburg), der schon mehrfachen Nationalspielerin Sarah Schumacher (Tuttlingen) und Michaela Zwirlein (Murnau) auch Selina Krauss, belohnte damit auch Selinas solide Leistungen im Bundesliga-Damenteam des 1. MGC Mainz. Bei den Junioren schaffte natürlich Silvio Krauss den Sprung ins Team und auch an Ole Biegler konnte der Bundestrainer nicht vorbei. Zusammen mit den beiden Mainzern gehen Patrick Barz (Berlin), Severin Blümer (Wesel), Lauro Klöckener (Neheim), Kenny Schmeckenbecher (Lüdenscheid) und Yannick Müller (Ingolstadt) in Tschechien auf Medaillenjagd. Durchaus denkbar also, dass der DM-Titel nur eine vorläufige Krönung von Silvios Saison gewesen ist, denn Teamgold mit der Nationalmannschaft würde noch einmal alle Erfolge überstrahlen.