1. Mainzer Minigolf-Club e.V. 1964

2015_DM_Olching_Schluss

Goldener Freitag in Olching


(11.07.2015) Besser geht’s kaum: Gold für Steffi Blendermann im Strokeplay der Damen, ebenfalls Gold für Marcel Noack bei den Herren. Und weitere Medaillen wurden nur um Millimeter verpasst, einen Schlag hinter Bronze beendete Alice Kobisch ihr „Gastspiel“ in der allgemeinen Klasse auf Rang fünf, bei den Männern musste Manuel Szablikowski erst im sudden death dem Ingolstädter Freddy Mießner Bronze überlassen.

Nach der erfolgreichen Titelverteidigung des Damenteams und Platz drei der Herren am Vortag gingen die im Wettbewerb verbliebenen Mainzer voller Tatendrang in die letzten maximal sechs Durchgänge des Strokeplay-Wettbewerbs. Bei den Damen zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Ex-Weltmeisterinnen Corina Reinisch (Neutraubling) und MGC-Rückkehrerin Steffi Blendermann ab, die Mainzerin lag nach den Vorrunden nur um einen Schlag zurück. Auch für Alice Kobisch war noch eine Medaille drin, doch zwei Patzer in der ersten Zwischenrunde warfen sie zunächst zurück. Auch eine stärkere zweite Zwischenrunde half dann nicht mehr, mit einem Schlag mehr als die beiden Göttingerinnen Jasmin Ehm und Bianca Zodrow verpasste die Ü45-Europameisterin das Finale und damit die Medaillenränge – angesichts des erreichten Ziels Mannschaftsmeister sicher leicht zu verschmerzen. Aus dem spannenden Finale um Gold wurde dann doch nichts, mit zwei bärenstarken Schlussrunden (28 auf Filz, 19 auf Eternit) distanzierte Steffi Blendermann ihre Konkurrentin noch deutlich und holte sich verdient die Einzelmeisterschaft.

 
Bei den Männern lautete die meistgestellte Frage nach den Vorrunden „Wer wird Zweiter hinter Alexander Geist?“. Der Hardenberger agierte bis dahin absolut souverän und führte zeitweise mit 12 Schlägen Vorsprung. Aber der Mainzer Marcel Noack, vor drei Jahren schon einmal deutscher Meister auf Filz und Eternit, hielt nichts von dieser Diskussion. Mit einer 29 auf Filz sowie 19 und 20 Schlägen auf Eternit verkürzte er den Abstand zu Geist vor den letzten 18 Filzbahnen auf fünf Schläge. Als Geist an Bahn sechs, der extrem schweren sogenannten Fischgräte, schwächelte konnte Noack bis auf einen Schlag herankommen. Fünf Asse in Serie brachten den Mainzer erstmals an die Spitze, die er auf den letzten sechs Bahnen souverän verteidigte und dem sichtlich enttäuschten Hardenberger den sicher geglaubten Titel entriss.

Der MGC-Junior Manuel Szablikowski, ursprünglich nur für den Einsatz im Team angereist, hatte als Jugendnationalspieler vom Bundestrainer eine Wild Card erhalten. Diese nutzte er fast perfekt, lediglich in der ersten Runde auf Filz lief es nicht optimal. Mit dem besten Schnitt aller Teilnehmer auf den Eternitbahnen (20,0) und in der Folge konstant guten Filzrunden spielte sich der amtierende deutsche Jugendmeister immer weiter nach vorne, lag nach der zweiten Zwischenrunde schlaggleich mit dem bayerischen Meister Mießner auf Rang drei. Im Stechen hatte der Ingolstädter das Quäntchen Glück auf seiner Seite und holte sich Bronze, Platz vier blieb für Szablikowski.

Der Mainzer Medaillenhunger war mit diesen Ergebnissen noch nicht gestillt, am Finaltag stand noch die Matchplaywertung (Lochwettspiel) auf dem Programm. Steffi Blendermann hatte auf einen Start in dieser Disziplin verzichtet, für Alice Kobisch und Anne Bollrich kam das Aus in der Runde der letzten 16. Für Nicole Gundert-Greiffendorf lief es verheißungsvoll, Siege gegen Sandra von dem Knesebeck (Göttingen) und Corina Reinisch brachten sie ins Halbfinale. Dort zog sie aber den Kürzeren gegen Jasmin Ehm, die schließlich im Finale ihrer Göttinger Mannschaftskollegin Bianca Zodrow unterlag. Das kleine Finale gewann Gundert-Greiffendorf mit 5:3 gegen Frauke Eilts (Olching) und holte sich Bronze.

Noch einen Schritt weiter schaffte Sebastian Piekorz. Der Jugendweltmeister schaltete zunächst Lukas Neumann (Künsebeck) aus und setzte sich im Achtelfinale gegen seinen Teamkameraden Lars Greiffendorf durch. Das Viertelfinale gegen Thomas Sieber (Arheilgen) gewann der Mainzer sicher, musste im Halbfinale gegen Alexander Junkermann (Dormagen-Brechten) allerdings nach vorherigem 1:3-Rückstand in den sudden death. Nach dieser letzten Hürde wartete im Finale der Hamburger Florian Wietz, der auf seinem Weg ins Finale unter anderem Manuel Szablikowski und Marcel Noack ausgeschaltet hatte. Und auch im Finale lieferte Wietz dem Mainzer einen engen Fight, der wieder ins Stechen ging. Dabei hatte der Hamburger das bessere Ende für sich und holte sich sensationell seine erste deutsche Einzelmeisterschaft. Mit jeweils einer Medaille in jedem Wettbewerb, darunter immerhin drei goldene, kann der 1. MGC Mainz aber trotz dieser knappen Niederlage mit der DM 2015 hoch zufrieden sein.

Die guten Leistungen der MGC-Cracks spiegeln sich auch in der Nominierung für die WM in Lahti (Finnland) wider. Für das Damenteam nominierte Bundestrainer Michael Koziol neben Jasmin Ehm und der Schwaikheimerin Melanie Hammerschmidt die beiden MGC-Damen Steffi Blendermann und Anne Bollrich. Im Männerteam stehen die drei Arheilger Achim Braungart-Zink, Oleg Klaassen und Dennis Kapke, die Hardenberger Walter Erlbruch und Alexander Geist, sowie die beiden Mainzer Medaillengewinner Marcel Noack und Sebastian Piekorz.

Ergebnisse Strokeplay 

Ergebnisse Matchplay

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