| Schöner konnte die Saison für das Damenteam des 1. MGC Mainz wohl nicht enden. Ganz anders als beim Europacup-Krimi 2014, als die Mainzer sich den Cup erst im Stechen gegen Brno sicherten und Göttingen nur einen Schlag hinter den beiden ins Ziel kam, wurde die diesjährige Auflage der „Minigolf-Championsleague“ zu einer eindrucksvollen Demonstration der Überlegenheit von Kobisch & Co auf den Filzbahnen in Appelscha. Schon in Runde eins gingen die Titelverteidigerinnen mit 90 Schlägen in Führung, denen sie eine satte 84 folgen ließen. Später erst stellte sich heraus, dass dies ein neuer Weltrekord für Clubteams auf Filz ist. Aber wichtiger als dieser Rekord war natürlich der EC-Wettbewerb. Zwei schwächere Runden ließen zur Halbzeit des Turniers die Verfolgerinnen wieder näher kommen, allen voran Göttingen, die ihren Rückstand auf sieben Schläge verkürzen konnten. Auch die Tschechinnen aus Bystrice und der österreichische Meister Herzogenburg lagen noch aussichtsreich im Rennen.
Doch die zweite Hälfte des EC 2015 nahm einen aus Mainzer Sicht überaus erfreulichen und spektakulären Verlauf. Dreimal blieben die MGC-Damen Steffi Blendermann, Nicole Gundert-Greiffendorf, Alice Kobisch und Anne Bollrich unter 90 Schlägen und auch gegen ihre 94 in Runde sechs konnte kein Konkurrenzteam Schläge gutmachen. Bereits nach dem fünften Durchgang war die Titelvergabe praktisch entschieden, 21 Zähler lagen zu diesem Zeitpunkt zwischen Mainz und Bystrice. Hinter den nun entspannt ihrem neunten EC-Erfolg entgegen spielenden MGC-Damen wechselten die Positionen noch mehrfach. Am Ende holte die Göttingerin Bianca Zodrow die entscheidenden Schläge gegen Herzogenburg und machte damit den deutschen Doppelsieg perfekt, Bystrice wurde schließlich nur Vierter. |
Sechsmal in Serie EC-Sieger: Uppsala BGK |
| Die Mainzer Überlegenheit an diesen drei Tagen in Holland spiegelt sich auch im Einzelklassement wieder. Alice Kobisch landete mit einem Rundenschnitt von exakt 30 auf Rang drei, einen Schlag weniger benötigte Weltmeisterin Steffi Blendermann. Den Vogel schoss jedoch Anne Bollrich ab, die nach weniger starken Resultaten bei den vorherigen Wettkämpfen auf Filz als Ersatzspielerin aufgeboten wurde. Mit 12 Schlägen Vorsprung vor Blendermann spielte sie das mit Abstand beste Ergebnis des Damenwettbewerbs. Die vierte Mainzerin, Nicole Gundert-Greiffendorf, vervollständigte mit Rang sieben die überragende MGC-Bilanz.
Filzgolf wie von einem anderen Stern präsentierte der Cupverteidiger Uppsala bei den Männern. Angeführt von „King of Felt“ Carl-Johan Ryner distanzierten die Schweden bei ihrem sechsten Sieg in Serie die Konkurrenz aus dem eigenen Land, Sgokhalls BGK, um 60 Schläge, weitere 19 dahinter landete der deutsche Meister Hardenberg, der damit weiter auf seinen zehnten EC-Sieg warten muss. Mit einer 22 in Runde eins hatte Ryner gleich gezeigt, in welche Richtung sich dieser Wettkampf bewegen sollte. Sein 25er-Rundenschnitt hinterließ bei der Konkurrenz ungläubiges Staunen, wie Anne Bollrich bei den Damen erspielte sich Ryner einen Vorsprung von 12 Schlägen auf den Zweiten. Der beste „Hardi“, Alex Geist, verbuchte 22 Schläge mehr als der Schwede. Beim Abschlussabend wurden noch die Ausrichter der nächsten Auflagen des Europacups bekannt gegeben. 2016 findet der EC auf den Anlagen der Europameisterschaften 2014 in Neutraubling statt, die Damen werden auf der Betonanlage spielen, die Männer auf Eternit. Danach steht erneut Filz auf dem Programm, Naturns in Südtirol wird 2017 der Austragungsort sein. |
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