Spannender als in diesem Jahr ist wohl noch kein Teamwettbewerb bei deutschen Minigolf-Jugendmeisterschaften verlaufen. Auf den Anlagen in Neutraubling lieferten sich die Teams des Titelverteidigers 1. MGC Mainz und der von den Clubs aus Neheim-Hüsten und Lüdenscheid gebildeten Spielgemeinschaft von Anfang an ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel. Schon frühzeitig war klar, dass die Verfolger, die Spielgemeinschaften Wolfsburg/Salzgitter und Bensheim/Arheilgen, nicht in diesen Zweikampf eingreifen sollten. Die Niedersachsen belegten am Ende mit deutlichem Abstand nach vorne Rang drei.
Die ersten Runden im Titelkampf gingen an die Spielgemeinschaft, die nach zwei Durchgängen einen Vorsprung von neun Schlägen herausgespielt hatte. Erst in Runde vier konnte das MGC-Team erste Schläge aufholen. Nach der fünften Runde, die wegen der schlechten Wetteraussichten vom zweiten Spieltag vorgezogen wurde, ging man mit noch vier Schlägen Rückstand von der Anlage. Moral und Nervenstärke waren also gefragt, wollte man den Titel zum vierten Mal in Serie nach Mainz holen.
Die Aufholjagd am zweiten Tag begann vielversprechend: Auf der Betonbahn konnte jeder Mainzer seinem direkten Gegenspieler zwei Schläge abnehmen, so dass erstmals die Führung, wenn auch knapp, nach Mainz geholt wurde. Doch auch die Westfalen wussten zu kämpfen, gingen vor der letzten Runde wieder mit einem Schlag in Front. Nachdem die beiden Startspieler, die im Einzel überragenden Lauro Klöckener (Neheim) und Steven Weiß (Mainz) ihre Runde auf Eternit absolviert hatten, lag die Spielgemeinschaft sogar mit vier Schlägen vorn. Doch Ole Biegler und Silvio Krauss kämpften sich Punkt um Punkt wieder heran, schafften wenige Bahnen vor Schluss den Gleichstand. Auch eine folgende fast zweistündige Unterbrechung wegen eines Gewitters brachte Krauss nicht aus der Ruhe, mit einem Ass an der Schlussbahn sicherte er seinem Team den Einzug ins Stechen, zumindest also Silber.
Im sudden death machten es die Westfalen dem Titelverteidiger mit drei Zweien an der ersten Extrabahn leichter als erwartet. Zwar erwischte Steven einen unglücklichen Lochdreher, doch Ole und Silvio konterten mit zwei sicheren Assen, holten damit auch im vierten Jahr in Folge Gold nach Mainz!
Matchball verwandelt! Silvio bejubelt Teamgold.
Stolze deutsche Meister (v.r.n.l.): Steven Weiß, Silvio Krauss, Ole Biegler, Selina Krauss, Coach Marcel Noack
Leider kann der nach den Teamrunden im Einzel führende Steven Weiß den Wettbewerb nicht beenden: Der frisch gebackene Abiturient reiste zu seiner Schulabschlussfeier vorzeitig ab. Als „Trostpflaster“ holte sich der Mainzer die Goldmedaillen in den Systemwertungen Eternit und Beton. Nach der ersten Zwischenrunde liegt jetzt Silvio Krauss an der Spitze, schlaggleich mit Kenny Marc Schmeckenbecher (Lüdenscheid) und David Hagemeyer (Bad Homburg). Nur einen Schlag hinter diesem Trio folgt Ole Biegler.
Bei den Juniorinnen liegt die Mainzer Ergänzungsspielerin Selina Krauss aussichtsreich im Rennen um Gold, sie belegt derzeit Rang zwei, vier Schläge hinter der Homburgerin Johanna Jung, ebenfalls vier vor Melanie Jurgeleit (Murnau). In den Systemwertungen holte Selina Silber auf Eternit und Bronze auf Beton.