1. Mainzer Minigolf-Club e.V. 1964

WM-Fazit: China war eine Reise wert!

Nach fünf Wettkampftagen der Minigolf-Weltmeisterschaften im chinesischen Zhouzhuang  heißt es, Bilanz zu ziehen, aus deutscher Sicht und natürlich auch durch die „MGC-Brille“ betrachtet. Beide Bilanzen fallen sehr positiv aus, denn mit dreimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze setzte sich das deutsche Team an die Spitze des Medaillenspiegels – und an sechs der acht Medaillen waren MGC-Akteure direkt beteiligt.

Erfolgreichste Teilnehmerin der WM war Steffi Blendermann mit insgesamt vierfachem Edelmetall. Mit dem Team, im Strokeplay-Einzel und im Mixed holte die Mainzerin Gold, zum Abschluss gab es dann noch Bronze im Matchplay. Die weiteren MGC-Medaillen holten Sebastian Piekorz, Marcel Noack und Lukas Neumann, die Silber mit dem deutschen Herrenteam hinter den diesmal überlegenen Schweden gewannen, sowie noch einmal Lukas Neumann mit Bronze im Strokeplay, hier belegte Marcel Noack Rang vier.

Zwei weitere Bronzemedaillen steuerte der ebenfalls für Mainz spielende schweizer Nationalspieler Reto Sommer bei, der mit seinem Team und im Matchplay Rang drei belegte.

Die beiden Teamwettbewerbe konnten die schwedischen Herren und die deutschen Damen jeweils sehr deutlich für sich entscheiden. Die Filzspezialisten aus Schweden legten den Grundstock zum Sieg gleich in der ersten Runde, in der sie der deutschen Auswahl 21 Schläge abnehmen konnten. Die weiteren Runden waren enger umkämpft, dennoch musste Team Deutschland weitere sieben Zähler an die Skandinavier abgeben und schließlich deren Sieg neidlos anerkennen. Schadlos hielten sich dagegen die deutschen Damen, angeführt von Startspielerin Steffi Blendermann, die sich ab der dritten von sechs Runden stetig von allen Verfolgerinnen absetzten und am Ende ihren Titel mit 17 Schlägen Vorsprung vor Schweden verteidigten.

Da der letzte Teamdurchgang auf den Freitagmorgen vertagt werden musste, konnte Steffi Blendermann zwei Goldmedaillen innerhalb weniger Stunden gewinnen. Das Finale im Strokeplay dominierte die Mainzerin nach Belieben, konnte das Gerangel um die weiteren Medaillen ganz entspannt verfolgen. Am Ende hatte sie sieben Schläge Vorsprung vor ihrer Teamkameradin Melanie Hammerschmidt auf dem Silberrang. Beinahe wäre das Siegertreppchen komplett in deutscher Hand gewesen, doch Im Stechen um Bronze unterlag Vanessa Peucker der Italienerin Anna Bandera. Bei den Herren dominierten die beiden Schweden Carl-Johan Ryner und Fredrik Persson. Ryner, der nach acht Jahren sein Comeback im Nationaldress gab, brillierte auf Filz mit 93 Schlägen, sieben weniger als der Zweitbeste auf diesem Belag, Persson. Dieser schafft mit 99 Schlägen die klare Bestmarke auf den Betonbahnen. Mit gleichmäßig guten Ergebnissen auf beiden Systemen sicherte sich Lukas Neumann verdient Bronze. Ein starkes Finish auf Beton ließ Marcel Noack in der Endabrechnung noch auf Rang vier klettern. Sebastian Piekorz beendete den Wettbewerb auf Rang 28 von 128 Startern.

Tag vier der Wettkämpfe gehörte dem erstmals ausgetragenen Mixed-Wettbewerb. 48 Doppel hatten für diesen gemeldet, mit dabei die Paarungen Melanie Hammerschmidt & Marcel Noack sowie Steffi Blendermann & Dennis Kapke. Während Erstere mit am Ende 112 Schlägen auf dem 10. Rang landeten, spielte Steffi Blendermann mit ihrem Darmstädter Partner von Beginn an um die Medaillen mit. Zwei starke Schlussrunden (24 auf FIlz, 25 auf Beton) brachten die beiden ganz an die Spitze, so dass die Mainzerin ihre dritte Goldmedaille im dritten Wettbewerb feiern durfte.

Vor den abschließenden Matchplay-Wettbewerben hatten die deutschen Männer offenbar ihr Pulver bereits verschossen, denn mit Sebastian Heine (Brechten) erwischte es den letzten Deutschen schon im Viertelfinale. Es siegt der Schweizer Beat Wartenweiler, der das Kunststück vollbrachte, in seinen fünf Ko-Spielen nacheinander fünf Schweden, im Endspiel den gerade entthronten Strokeplay-Weltmeister Alexander Dahlstedt, auszuschalten. Im Damenwettbewerb schafften es Steffi Blendermann und Vanessa Peucker zunächst bis ins Halbfinale, in dem sie dann gegeneinander antreten mussten. Hier hatte die Brechtenerin das bessere Ende für sich und zog mit einem 5:3 ins Endspiel ein. Im kleinen Finale setzte sich Blendermann klar mit 4:1 gegen die Österreicherin Karin Heschl durch und holte ihre vierte Medaille. Peucker musste im Endspiel gegen Anna Bandera in den sudden death, in dem sich die Italienerin den Titel sichern konnte.