Vieles war anders, bei der System DM Beton in Hannover-Mühlenberg, einiges davon wetterbedingt, einiges aber auch der immer noch angespannten Pandemielage geschuldet.
Corona hat den größten Teil der Welt nach wie vor im Griff. Das hatte auch Auswirkungen auf den äußeren Rahmen der Beton-DM. Zum einen hatten nur 80 Einzelspieler und neun Teams überhaupt Interesse an diesen Titelkämpfen angemeldet. Zum anderen entfielen große Teile des sonst üblichen Programms. Zwar fand eine Eröffnungsfeier statt, doch ohne die gewohnte Bewirtung. Und auch auf Gastgeschenke sowie einen Festabend zur Siegerehrung mussten die Teilnehmer verzichten. Wenigstens „durften“ alle das normale Startgeld entrichten, warum dieses angesichts der so viel niedrigeren Ausgaben des Ausrichters nicht reduziert wurde, erschließt sich nicht wirklich.
Zum Wetter: Noch am Vorabend des ersten Turniertags sah es so aus, als ob dieser auch der letzte sein könnte. Die Niederschlagsprognosen für Freitag und Samstag schwankten zwischen 18 und 22 Stunden kühlender Berieselung, garniert mit Windböen. Letztere waren schon im Training und verstärkt am Donnerstag dabei, so dass der Plan, an diesem ersten Turniertag möglichst deutlich mehr als die geplanten drei Runden zu spielen, trotz Massenstarts nicht umgesetzt werden konnte. Auch eine 90-minütige Regenunterbrechung vermasselte dieses Vorhaben.
Der nächste Regen kam dann in der Nacht zum Freitag, man konnte aber auf halbwegs trockenen Bahnen starten. Mit einigen Unterbrechungen ging es zwar schleppend aber kontinuierlich voran, so dass auch an diesem Tag das vorgesehene Pensum absolviert wurde. Und auch der Finaltag ließ sich ordentlich an, zeitweise schien sogar die Sonne. Doch das dicke Ende sollte kommen: Pünktlich zu Beginn der finalen 10. Runde wurden die Zeitabstände zwischen den Schauern immer kürzer, so dass die Jury schließlich den Wettbewerb nach neun Durchgängen für beendet erklärte.
Sport gab es auch, und zwar aus Mainzer Sicht recht erfreulichen. Mit dem Team hatten wir (Volker Missonnier, Thomas Schiebel, Ralf Fischbach, Joe Eichhorn und als „Einzelkämpfer“ Gerhard Caspar) uns verhalten Chancen auf einen Treppchenplatz ausgerechnet. Nicht auf den obersten, für den Sieg war Titelverteidiger Bensheim haushoher Favorit und sollte dieser Rolle am Ende auch gerecht werden. Dahinter gab es ein stetiges Gerangel um die Medaillenränge, bei dem wir bis zur fünften Runde auf Bronze, oder sogar Silber hoffen durften. Leider hatten wir aber die Streicherregelung nicht so gut genutzt, wie die Konkurrenz, denn in Runde fünf empfahlen sich gleich die ersten drei MGC-Akteure für die Rolle des Streichers. Resultat war eine 99er-Runde, nach zuvor und danach Ergebnissen um oder etwas über 90 Schlägen. Zwar konnten wir Wolfsburg, das nach Tag eins auf Platz zwei gelegen hatte, hinter uns lassen, mussten uns aber gleichzeitig Bottrop1 und dem TMV Berlin geschlagen geben. Platz vier am Ende, ein dennoch sehr erfreuliches Resultat.
Im Einzel ging es allen Mainzern – außer Volker, der nur für das Team spielte – auch darum, den 50%-Cut für die Zwischenrunde zu schaffen. Gerhard gelang dies in der AK2 mit 198 Schlägen und einer Punktlandung auf dem 14. Rang. Und auch Thomas Schiebel, AK1, sicherte sich mit 189 das Zwischenrundenticket. Ralf musste leider mit 199 Schlägen die Segel streichen. Am besten lief es für Joe, der nach vier Durchgängen wegen chronischer Assarmut etwas haderte, dann aber mit einer 54er-Doppelrunde nach vorne preschte und als Dritter in die letzten Runden gehen durfte.
Während Gerhard sich trotz guter 93 Schläge in der Zwischenrunde nicht mehr von Rang 14 lösen konnte, kletterte Thomas mit dem selben Resultat noch bis auf den neunten Rang nach oben. Für Joe reichte es nicht ganz zum dritten Medaillenplatz, am Ende hatte er einen einzigen Schlag zuviel auf dem Tableau, so dass es mit 270 Gesamtschlägen schließlich ein vierter Platz, schlaggleich mit Uwe Tusch (Göttingen) und eben diesen einen hinter Willi Hettrich (Castrop) wurde.
Alle Medaillengewinner bzw. Mainzer Platzierungen
Teams (insgesamt 9): 1. MSC Bensheim-Auerbach 521, 2. VfM Bottrop 1 545, 3. VfM Berlin 550, 4. MGC Mainz 555
Damen: 1. Monika Vahle 275, 2. Michaela Krane (beide Neheim) 282, 3. Isabell Raschke-Dejoks (Diepholz) 291
Herren: 1. René Springob (Neheim) 245, 2. Tristan Kleiner (Wolfsburg) 251, 3. Patrick Barz (Göttingen) 277
Seniorinnen AK1: 1. Nicole Warnecke (Wolfsburg) 261, 2. Ellen Galleinus (Herscheid) 275, 3. Jenifer Warnecke (Wolfsburg) 292
Senioren AK1: 1. Andreas Kiefer (Tempelhof) 255, 2. Oliver Isenbiel (Bensheim) 258, 3. Steffen Hentschel (Berlin) 267, … 9. Thomas Schiebel (Mainz) 282
Seniorinnen AK2: 1. Siegrid Eilert (Bottrop) 303, 2. Rotraud Kirstein (Herscheid) 314, 3. Doris Schacke (Berlin) 328
Senioren AK2: 1. Dirk Czerwek 262, 2. Hannes Klee (beide Bensheim) 265, 3. Willi Hettrich (Castrop) 269, 4. Joachim Eichhorn (Mainz) 270, … 14. Gerhard Caspar (Mainz) 291