1. Mainzer Minigolf-Club e.V. 1964

(13.05.2015) Nach vielen vergeblichen Anläufen sollte beim diesjährigen Senioren-Cup in Neheim endlich ein Treppchenplatz für das MRP-Team herausspringen. Ein Treppchenplatz? Damit wollte sich Alice nicht zufrieden geben, es sollte schon der Platz ganz oben sein. Vermeintliche Experten sahen allerdings eher Berlin-Brandenburg auf dem Weg zum dritten Titel in Folge, sowie den gastgebenden NBV in der Favoritenrolle, Rheinland-Pfalz und Bremen-Niedersachsen wurden als Kandidaten für Bronze gehandelt. 

Für den MRP wollten neben Alice Kobisch die beiden Mannheimer Ulla Becker und Frank Bonenberger, aus Ludwigshafen Hans-Rolf Wageck sowie vom MGC Mainz Patrick Beringhausen, Markus Janßen und Joe Eichhorn alles daran setzen, die Prognosen zu wiederlegen. Gecoached wurde das Team von Kurt Peinelt (Ludwigshafen), der, soviel sei vorausgeschickt, einen tollen Job machte und sich nicht nur um Ballmaterial, Schatten, Heizkofferwartung sondern auch immer wieder um die gute Laune der MRP-Akteure kümmerte. Aber sollte das reichen? Der erste Turniertag verlief jedenfalls eher holperig und schien die Experten zu bestätigen. NBV 3 Schlag vor BVBB, dahinter mit gehörigen Abstand von 15 bzw. 16 Schlägen MVBN und MRP. 

So sehen Sieger aus: Das erfolgreiche MRP-Team 2015

Auf Eternit waren ein paar rote Runden zu verzeichnen, dazu auf Beton gleich dreimal akuter Ass-Mangel (Patrick 35, Joe und Boni 34), so dass das Ziel „Treppchen ganz oben“ doch sehr weit weg rückte. Aber was man in einer „Halbzeit“ verliert, kann man auch in der zweiten wieder zurück gewinnen. Schließlich waren die Ergebnisse ja nicht Resultat schlechten Spiels, lediglich der Feinschliff fehlte, insbesondere auf der anspruchsvollen Betonbahn. So wurde beim Abendessen die Devise „Spaß am Spiel“ ausgegeben, ohne lange Gesichter wollten wir dennoch voll konzentriert unseren Stiefel spielen und abwarten, ob die führenden Teams vielleicht ein paar Wackler zeigten, die wir dann zur Aufholjagd nutzen wollten.

Tag 2 eröffnete Patrick dann gleich mit einer 19 auf Eternit – ein erstes Signal das zeigte „wir sind noch da!“. Trotz zweier weiterer roter Runden wurde, dank der zweiten 19 des Tages durch Alice, Niedersachsen gehalten und nur ein Schlag auf den NBV abgegeben. Überraschend verabschiedeten sich aber die Berliner aus der Spitzengruppe, sie verloren in der Eternitrunde 17 Schläge auf uns, 10 weitere auf Position eins in der folgenden Betonrunde. Damit war der Triple-Traum praktisch ausgeträumt, durchgereicht auf Platz vier gelang es dem Titelverteidiger nicht mehr, vorne einzugreifen.

Drei Runden vor Schluss lag also Nordrhein-Westfalen komfortable 19 Schläge vor Niedersachsen und 20 vor uns. Aber auch den Gastgeber erwischte es: Frank Völzke und der eingewechselte Andreas Grzeski brachten zusammen eine 40 in die Wertung, gleichzeitig schafften beide Verfolger eine tiefgrüne Betonrunde und holten jeweils 17 Schläge auf, so dass das Rennen um die Medaillen wieder völlig offen war. Jetzt ging unser Spaß am Spiel aber erst richtig los: mit 20-21-20-19-21 brannten wir ein regelrechtes Ass-Feuerwerk ab und setzten uns mit dieser mit großem Abstand besten Teamrunde auf Eternit erstmals in Führung. Die oberste Stufe des Treppchens war tatsächlich erreicht, durch eine solide Schlussrunde auf Beton, in der Boni mit sieben Assen zum Start noch ein weiteres Highlight setzte, wurde der erste Senioren-Cup-Sieg des MRP am Ende recht locker nach Hause gebracht.

Insgesamt eine grandiose Teamleistung, auf die alle acht Akteure stolz sein dürfen. Dennoch ragt ein Ergebnis heraus: Alice zauberte nicht nur zweimal hintereinander 19 Schläge auf die nicht ganz einfache Eternitbahn, sondern unterbot mit ihrem Gesamtresultat von 199 Schlägen auch um einen Schlag das Siegerresultat bei den Männern, wo sich Lokalmatador Ralf Knippschild im Stechen gegen Andreas von dem Knesebeck durchsetzte.

Ergebnisse und Statistiken gibt’s hier.

Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Mainzern nicht, denn bereits am kommenden Wochenende stehen die Bundesligaspieltage in Singen (1. Liga) und Inzlingen (2. Liga) auf dem Programm. Danach geht die Reise für die MGC-Senioren nach Trappenkamp (Schleswig-Holstein) zur Deutschen Seniorenmeisterschaft, bei der die beiden MGC-Teams den dritten Titel in Folge anstreben.