Mit acht von zwölf möglichen Medaillen dominierten die DMV-Senioren auch die beiden Einzelentscheidungen bei der Ü45-EM im tschechischen Cheb. Dreimal durften sich dabei auch die Mainzer EM-Teilnehmer in die Siegerlisten eintragen.
Schon nach den Mannschaftsrunden, gleichzeitig Vorrunden der Strokeplay-Wertung, führte ein deutsches Trio, bestehend aus Robert Kullick (Berlin) und den beiden MGC-Cracks Markus Janßen und Roman Kobisch, das Männerklassement an. Daran sollte sich am Finaltag auch nicht mehr viel ändern, allerdings gesellte sich der Tscheche Josef Vozar nach einer überragenden Zwischenrunde (20 auf Eternit, 23 auf Beton) noch zur Spitzengruppe hinzu. Ganz vorne ließ der zuvor überragende Kullick in der Zwischenrunde etwas nach, Markus Janßen nutzte die Gunst der Stunde und setzte sich in Runde acht erstmals selbst an die Spitze. Im Finale ließ der Weltranglistenerste nichts mehr anbrennen und holte sich im vierten großen Wettbewerb des Jahres nach vier Teamerfolgen auch seinen vierten Einzelsieg – eine einmalige Bilanz des Mainzer Ausnahmespielers. Das Gerangel um die weiteren Medaillen konnte Janßen entspannt verfolgen. Mit einer abschließenden 24 auf Beton erzwang Roman Kobisch ein Stechen gegen Kullick und Vozar, in dem sich der Mainzer schließlich Silber sicherte, Bronze ging an Kullick
Logistik: Markus Janßen präsentiert den Siegerpokal – wie der wohl nach Deutschland transportiert wurde?
Bei den Damen gab es "nur" eine Bronzemedaille für das deutsche Team, diese sicherte sich Ellen Galleinus, Schwester von Alice Kobisch, mit der besten Leistung am Schlusstag. Die weiteren deutschen Damen kamen, angeführt von Alice Kobisch, geschlossen auf den Rängen vier bis sechs ins Ziel, Andrea Reinicke wurde Fünfte, Platz sechs ging an Nicole Warnecke (beide Cuxhaven).
Der letzte Wettkampftag stand wie immer im Zeichen der Matchplay-Wertung, die im ko-System ausgetragen wird. Für Roman Kobisch und Markus Janßen war jeweils im Viertelfinale Endstation, angesichts der zuvor gewonnenen Medaillen ein leicht verschmerzbares Ergebnis. Besser erging es Dirk Otten (Salzgitter) und Bronzegewinner Robert Kullick, die schließlich im Endspiel aufeinander trafen, Kullick sicherte sich dabei Gold mit einem deutlichen 6:1 gegen seinen Teamkameraden.
Ebenfalls ein rein deutsches Finale, zudem noch eins, das in der Familie blieb, gab es bei den Damen. Titelverteidigerin Alice Kobisch bekam es im Endspiel mit ihrer Schwester Ellen Galleinus zu tun, die sich bei ihrer ersten EM-Teilnahme am Ende mit einem 3:1 den Titel "Matchplay-Europameisterin" verdiente.
Gratulation von Schwester zu Schwester: Alice freut sich mit Ellen über Gold und Silber