1. Mainzer Minigolf-Club e.V. 1964

Silber-Silvio: Knapper geht’s nicht

Herzschlagfinale bei der Jugend-EM in Askim: Nach einem begeisternden Wettkampf über 12 Durchgänge verpasste der Schweizer Lars Anderegg um einen einzigen Schlag das Stechen um die Goldmedaille im Strokeplay. Diesen einen Schlag weniger benötigten der Schwede James Lindström und der Mainzer Shooting Star Silvio Krauss. Jeder dieser drei lag zwischenzeitlich immer mal an der Spitze des Klassements, jeder hätte den Titel verdient. Aber am Ende konnte nur einer sein Turnier vergolden. Im Sudden Death musste Silvio zunächst vorlegen, eine Zwei an Bahn eins der Betonanlage, kein optimaler Start. Doch Lindström konnte nicht kontern, durfte aber an Bahn zwei zuerst schlagen. Rechte Bande, Kachel, Endkreisbande – Ass! Silvio legt nach, trifft ebenfalls die Kachel, doch sein Ball ist einen Hauch zu schnell, überschneidet – Zwei! Lindström ist Europameister, Silber geht an den Mainzer. Ein toller EM-Einstand für den Fünfzehnjährigen, der sicher noch eine lange Karriere im Jugendnationalteam vor sich hat.


Silvio Krauss in unverwechselbarer Jubelpose

Die beiden anderen Mainzer im Juniorenwettbewerb schlugen sich ebenfalls achtbar. Kilian Horn war am Ende zweitbester deutscher Spieler auf Rang neun, Ole Biegler haderte mit einzelnen weniger starken Runden und belegte schließlich Rang 26.

Der Mädchenwettbewerb sah eine toll aufspielende Sarah Schumacher (Tuttlingen), die sich nach der deutschen Meisterschaft auch den EM-Titel sicherte. Die deutsche Schülermeisterin Selina Krauss spulte einen sehr ordentlichen Wettkampf herunter. Das Mainzer Talent erreicht die Finalrunden der besten neun, agierte lange Zeit auf Augenhöhe mit ihrer Teamkameradin Maike Haupt (Dormagen-Brechten). Erst in den letzten beiden Runden konnte sich die schon langjährige Nationalspielerin Haupt etwas absetzen. Für Selina blieb es beim neunten Rang, ein Ergebnis, das sie selbst vor Saisonbeginn sicher nicht für möglich gehalten hatte.

In den abschließenden Matchplay-Runden war bei den deutschen Teilnehmern weitgehend die Luft draußen. Bei den Jungen ging schon das Viertelfinale ohne deutsche Beteiligung über die Bühne, eine Bronzemedaille durch Sarah Schumacher bedeutete damit die Gesamtausbeute im Matchplay dieser EM. Vielleicht "rächt sich" hier die Tatsache, dass die meisten Jugendspieler der DMJ über sehr wenig Matchplay-Praxis verfügen, da diese Wettkampfform nach wie vor kein Bestandteil der deutschen Jugendmeisterschaften ist.