Die Gewitter über Rheinland-Pfalz hatten ein Einsehen und machten einen genügend großen Bogen um Mainz, so dass die ersten vier von acht Durchgängen der DM-Mannschaftswertung reibungslos über die Bühne gebracht wurden. Die Mainzer Teams gingen aufgrund des Heimvorteils leicht favorisiert ins Rennen und konnten dieser Rolle auch durchaus gerecht werden.
Das Damenteam – im Vorjahr hauchdünn dem MGC Göttingen unterlegen – wollte diesmal gleich von Beginn an zeigen, wer „Herr“ im Haus ist. Mit einer blitzsauberen 80 (28-26-26) auf den Betonbahnen legte das MGC-Trio erstmal einen Vier-Punkte-Vorsprung auf. Doch beim ersten Durchgang auf den kleinen Eternitbahnen lief es weniger gut, eine schwächere Runde von Alice Kobisch (27) konterte die Göttinger Ex-Weltmeisterin Bianca Zodrow-Wenke mit einer 21. Genau diese sechs Zähler verloren die Mainzerinnen an Göttingen, so dass sie Niedersachsen mit zwei Schlägen in Führung gingen. Startspielerin Steffi Blendermann drehte „das Ding“ erneut, mit einer 24 auf Beton holte sie die Führung wieder nach Mainz. Von da an lief es rund beim Mainzer Team, das sich auf Beton sogar noch auf 79 Schläge steigerte. Und zum Abschluss holte Alice Kobisch die zuvor abgegebenen sechs Schläge wieder auf, so dass bei Halbzeit ein schon deutlicher Vorsprung von 14 Schlägen auf den Titelverteidiger heraussprang. Noch ist natürlich nichts entschieden, aber der Vorsprung lässt die Mainzerinnen sicher gut und entspannt schlafen. Knapp hinter Göttingen lauert die SG Schwaikheim/Hilzingen mit drei Schlägen Rückstand und der MGC Dormagen-Brechten, weitere drei dahinter. Somit können sich alle Teams noch berechtigte Medaillenhoffnungen machen.
Auf dem Einzeltableau – die Mannschaftsrunden sind gleichzeitig Vorrunden des Strokeplay-Wettbewerbs – grüßen drei Mainzer Damen von der Spitze. Nicole Gundert-Greiffendorf und Titelverteidigerin Steffi Blendermann kamen auf jeweils 99 Schläge aus vier Runden, nur einen mehr benötigte Alice Kobisch. Und auch das Resultat der Ergänzungsspielerin Selina Krauss kann sich sehen lassen. Die Juniorinnen-Nationalspielerin beendete den ersten Turniertag mit 103 Schlägen.
Bei den Männern läuft das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen des Titelverteidigers Mainz mit dem vielfachen deutschen Meister Hardenberg. Nach der Startrunde auf Beton mischte überraschend auch die zweite MGC-Mannschaft an der Spitze mit, benötigte nur einen Schlag mehr als Hardenberg, die wiederum drei auf die Mainzer Erste abgaben. In der Folge ließ Mainz II aber auf Eternit einige Federn und konnte auch auf Beton nicht an die tolle erste Runde anknüpfen. Platz vier bei Halbzeit ist dennoch ein sehr ordentliches Resultat, zumal ein Treppchenplatz (derzeit von Dormagen-Brechten belegt) nur 10 Zähler entfernt ist.
Im Spitzenduell hatte der Titelverteidiger in den ersten drei Runden die besseren Karten. Angeführt vom entfesselt aufspielenden Lukas Neumann, der mit 86 Schlägen aus den vier Runden auch im Einzel vorn liegt, erspielten die MGC-Cracks zunächst acht Schläge Vorsprung auf die Westfalen, die diese aber in Runde vier auf Eternit wieder aufholten. Gleichstand also nach der halben Distanz, mehr Spannung am zweiten und letzten Team-Wettkampftag geht nicht.
Nicht weniger als fünf Mainzer belegen nach diesem Turniertag einen Platz in den Top 10. Neumann führt, Sebastian Piekorz (91 Schläge) liegt derzeit auf Platz drei. Dazu gesellten sich noch Lars Greiffendorf (7., 95), Marcel Noack (8., 96) und Miro Stoparic (10., 96). Dominik Ullrich (ebenfalls 96), Silvio Krauss und Ole Biegler (beide 97) folgen dicht dahinter. Diese erfreuliche Momentaufnahme ist aber am zweiten Wettkampftag erstmal uninteressant, da alles Augenmerk auf das spannende Teamfinale gerichtet ist.
Auf beiden Anlagen werden bislang durch die Bank hervorragende Ergebnisse gespielt. Bereits 11 mal blieben Akteure auf den Eternitbahnen unter 20 Schlägen, drei Spielern gelang bisher die perfekte Runde von 18 Schlägen auf 18 Bahnen. Ebenfalls 11 mal wurde auf den großen Betonbahnen die 25 unterboten, den Platzrekord von 21 Schlägen verfehlte Lukas Neumann in der ersten Runde nur um einen Zähler.